Historischer Überblick Tennis und über 90 Jahre Tennis in HoyerswerdaTennishistorie Tennis ist keine englische Erfindung wie sehr verbreitet vermutet wird. Erste tennisähnliche Sportarten finden sich bereits in der Antike. Die dem Tennis am nächsten liegende Form entstand aber sehr wahrscheinlich in nordfranzösischen Klosterhöfen zu Mitte des 13. Jahrhunderts. Die in Nordfrankreich verbreitete Vorform des heutigen Tennis wurde „cache” oder „tenez“ genannt. Hiervon leitet sich wahrscheinlich auch der Name Tennis ab. Von Frankreich aus verbreitete sich das Spiel über Flandern und bis nach Schottland. Es wurde bis zum Ende des 15.Jahrhunderts mit der flachen Hand gespielt, Tennisschläger werden erstmalig im Jahre 1495 erwähnt. Teils mit für uns abenteuerlichen „Besaitungen“ und SchlägerköpfenSie sind massiv aus Holz gefertigt oder wie Tambourins mit Pergament bespannt. Anfang des 16.Jahrhunderts werden Schläger erstmals mit Darmsaiten bespannt. Heute sind die Griffe der Tennisschläger wesentlich länger, der Schlägerkopf oval und die Saiten werden nicht mehr diagonal zum Griff bespannt.Das 16. und 17. Jahrhundert ist das „goldene Zeitalter” des Tennis. Es entwickelte sich zum Volkssport. Der Tennisball in dieser Zeit ist mit dem heutigen Hohlgummiball nicht zu vergleichen. Hochwertige Bälle aus Leder enthalten einen Kern aus Wolle, Haupt oder Barthaar, minderwertige sind mit Sand gefüllt. Eine ziemlich harte Sache, denn auch Verletzungen mit Todesfolge bleiben nicht aus Tennis wird in England im 19. Jahrhundert zunehmend der Sport für den exklusiven Landadel. Zu dieser Zeit entwickelt Major Wingfield Rasentennis aus Elementen des „field-tennis“ (dieses wird im Freien ohne eigens konstruierte Plätze und ohne feste Regeln gespielt), „real-tennis” und Badminton, das von ihm genannte „Sphairistike” oder „lawn-tennis”, es wird wie der Name schon sagt nur im Freien auf Rasen gespielt. Aufgrund seiner einfachen Spielweise und weil es auf jedem ebenen Rasen gespielt werden kann, tritt das „lawn-tennis” seinen Siegeszug in England an. 1877 richtet der All England Croquet and Lawn Tennis Club das 1. große Rasentennis-Turnier der Welt in Wimbledon aus. Es ist heute noch das traditionellste Tennisturnier der Welt. Auch mit der genau so traditionellen weißen Tenniskleidung, welcher unser Sport ja bekanntlich den Namen „Weißer Sport“ verdankt. Die Spielregeln entsprechen annähernd den heutigen. So erfolgt der Aufschlag von der Grundlinie und die Punkte werden 15 30 40 (oder 45) gezählt. Die seltsame Zählweise der Punkte „15 – 30 – 40“ geht wahrscheinlich auf Geldeinsätze und Spielwetten im 14. Jahrhundert in Frankreich zurück. In den zahlreichen Ballspielhäusern, übrigens den Vorläufern unserer modernen Tennishallen, spielten schon im 12. und 13. Jahrhundert Profis und Amateure um Geld, um Sous. 15 Sous für einen Fehler beziehungsweise „Punkt“. Das war die Zählweise für ein „Spiel“ und nicht 0, 1, 2, 3, 4! Demnach zählten die Cracks: 0,15, 30, 45. Wohl aus Hörfehlern (oder damit die Sache nicht so teuer wurde?) entstand der Zählmodus 0, 15, 30, 40, „Spiel“.. Auch Frauen haben ebenfalls schon recht früh Zugang zum neuen „lawn-tennis”. 1879 dürfen sie in Irland spielen, ab 1884 in Wimbledon. Die Damen tragen lange weiße Kleider, Hüte und nicht selten hochhackige Schuhe. 1876 führen englische Kurgäste in Bad Homburg das „lawn-tennis” ein. 1881 wird in Baden-Baden der 1.deutsche Tennisclub gegründet. Bereits 1892 werden in Hamburg die ersten Deutschen Meisterschaften durchgeführt, allerdings beschränkt auf eine Konkurrenz, das Herren-Einzel. Fünf Jahre später wird dann auch die Deutsche Meisterin im Damen-Einzel „gekürt”. In Deutschland ist Tennis zu Beginn des 20.Jahrhunderts ein Sport der oberen Zehntausend und des vornehmen Adels. Der Deutsche Tennis Bund wurde am 19. Mai 1902 als Deutscher Lawn Tennis Bund (DLTB) in Berlin gegründet, als sich 22 Clubs und 2.500 Mitglieder unter einem Dachverband organisierten.In der Folge verliert das Wort „lawn” langsam an Bedeutung, da immer weniger auf Rasen Tennis gespielt wird. Sandplätze wurden modern. Der Pflegeaufwand war einfach geringer. 1913 wird der Weltverband des Tennis ( heute ITF ) gegründet. Bis zum 1. Weltkrieg erlebt der deutsche Tennissport einen rasanten Aufschwung. Doch mit Ausbruch dieses Krieges wird die Entwicklung jäh gestoppt. Erst nach Kriegsende geht es langsam wieder aufwärts. Mit einem offiziellen Rundschreiben an alle Bundesmitglieder beginnt am 05.Juli 1919 der offizielle Wiederaufbau des Tennissports in Deutschland. Auch in Sachsen und Brandenburg entstehen nach 1900 die ersten Tennisclubs. Die Tennisanlage am „Weißen Hirsch“ in Dresden z.B. beging gerade ihr 100-Jähriges Bestehen. Tennisanfänge in Hoyerswerda In die Folgezeit fällt auch die Gründung unserer Tennisanlage. Im Jahre 1928, so den Überlieferungen zur Folge, gründete die Handwerker-Innung auf dem Gelände des heutigen „F. L. Jahn-Stadions“ die ersten beiden Tennisplätze. Leider sind Fotos und Informationen aus dieser Zeit wie auch nach Ende des „Zweiten Weltkrieges“ bis ca. 1950 verschollen, bzw. gibt es keinen Zeitzeugen, welcher uns hier genauer Auskunft geben könnte. Tennis ist in diesen Jahren die Boom-Sportart. Deutsche Tennisvereine verzeichnen Zugänge in Größenordnung. Und frei nach den Worten : Du kannst es Dir vorstellen ? Dann kannst Du es auch bauen ! gab es die Vision einer komplett modernisierten Tennisanlage in Hoyerswerda. Am 28.April 2015 lud die Abteilung Tennis in den Abendstunden zur offiziellen Einweihung der neuen Flutlichtanlage auf dem Tennisplatz ein. Ein langjähriger Wunsch ging damit im vergangenen Jahr in Erfüllung. Damit ist unsere Anlage nun komplett und für die Zukunft bereit. Naja, vielleicht gibt es da noch ein, zwei Dinge … Aber kommt Zeit, kommt jemand, der wieder neue Ideen umsetzt:-) Sportlich hat sich in den letzten Jahren auch einiges getan. Die Jugend, Damen und Herren, sowie Herren 40 Mannschaften gewannen schon souverän Kreismeistertitel im Ostsachsenbereich. Spitzenplatzierungen unserer Jugendspieler bei Ostsachsenmeisterschaften gehören ebenfalls zu den hervorhebenswerten Ergebnissen unserer jüngeren Sportgeschichte. Aushängeschild und in der höchsten Spielklasse aller unserer Tennisfreunde spielend ist derzeit die Bezirksligamannschaft der Herren 40, Es gelang 2007 sogar fast die Qualifikation um den Aufstieg zur Landesverbandsliga. Derzeit spielt man immer noch erfolgreich in der Bezirksliga Dresden. Lange Zeit waren auch unsere Damen in Ostsachsen als Kreismeister vertreten, leider gibt es zur Zeit aber nicht genug Damen, um eine Mannschaft aufzustellen. Eine Aufgabe also für die Zukunft. Für diese wünschen wir uns natürlich weiterhin gute Leistungen , einen größer werdenden Jugendbereich, und ein gutes Gelingen für die nächsten 10 Jahre um dann die „100-Jahr Feier “ begehen zu können . |
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